Ratgeber


Homöopathische Reiseapotheke

Homöopathische Reiseapotheke

Diese Mittel sollten mit!
Sommerzeit ist Reisezeit. Neben Badeanzug, Sonnencreme und Strandlektüre gehört auch eine gut ausgestattete Reiseapotheke ins Gepäck. 10 Homöopathika, die in Ihrem Koffer nicht fehlen sollten.
  • Im Krankheitsfall kann das richtige homöopathische Mittel gute Dienste erweisen. Doch die Zusammenstellung einer solchen Reiseapotheke will gut geplant und frühzeitig vorbereitet sein. Nachfolgend präsentiert die Carstens-Stiftung eine kleine Auswahl der wichtigsten homöopathischen Mittel für unterwegs. Im akuten Krankheitsfall nehmen Sie sofort 5 Globuli oder Tropfen des ausgewählten Arzneimittels ein. Bewegen Sie es vor dem Herunterschlucken etwa eine Minute im Mund hin und her.

    Okoubaka D3 (Okoubakabaum)

    Gehört in jede Reiseapotheke für einen Urlaub in heißen Regionen. Okoubaka erleichtert Ihnen die  Klima- und Kostumstellung in südlichen Ländern. Darüber hinaus lindert das Mittel Beschwerden bei akuten Magen-Darm-Infekten mit Durchfall. Sie können Okoubaka D3 auch vorbeugend bei Auslandsreisen einsetzen, um eine Magenverstimmung gar nicht erst aufkommen zu lassen. Zur Vorbeugung nehmen Sie zweimal täglich eine Tablette ein.

    Nux vomica D12 (Brechnuss)

    Die Brechnuss ist ein wichtiges Arzneimittel  für stressbedingte Beschwerden. Sie hilft Ihnen auch bei verdorbenem Magen, Übelkeit und Völlegefühl, die oft von Verstopfung begleitet werden. Darüber hinaus können Sie zur Brechnuss greifen, wenn Sie an "Katerbeschwerden" oder einem "Jetlag" leiden.

    Arsenicum album D12 (Arsen)

    Dieses Mittel eignet sich bei Beschwerden mit brennendem Charakter, die unter anderem von Erschöpfung und Frösteln begleitet werden. Sie können es gegen wässrigen Durchfall und Erbrechen einsetzen.

    Cocculus D12 (Kokkelskörner)

    Kokkelskörner sind eine wichtige Arznei bei Reise- und Seekrankheit, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Typisch ist die Verschlimmerung durch Bewegung, zum Beispiel bei Auto- oder Schifffahrten. Vorbeugend können Sie eine Stunde vor der Reise 2-mal fünf Globuli in kurzem Abstand einnehmen. Während der Reise greifen Sie 3-mal halbstündlich zu fünf Globuli, bei Bedarf noch einige Male im stündlichen Abstand.

    Apis mellifica D12 (Honigbiene)

    Die Honigbiene lindert die Beschwerden bei Insektenstichen und Entzündungen, die einem Bienenstich ähnlich sind. Typische Symptome sind stark geschwollene Haut, ständiger Juckreiz, stechende Schmerzen und Brennen. Auch bei Kontakt mit Quallen ist Apis ein beliebtes Mittel.

    Arnica montana C30 (Bergwohlverleih)

    Arnica ist das wichtigste Unfallmedikament. Sie hilft bei Prellungen, Quetschungen, Blutergüssen, Schürfwunden, Muskelkater und Sportverletzungen. Mögliche Ursachen sind Stürze oder stumpfe Stöße, Operationen, Überanstrengung sowie Infektionen. Zu den typischen Symptomen gehört ein Gefühl von Zerschlagenheit am ganzen Körper und Erschöpfung. Darüber hinaus können Sie das Mittel auch gegen Zahnschmerzen einsetzen.

    Cantharis D12 (Spanische Fliege)

    Leiden Sie unter Verbrennungen oder Sonnenbrand, greifen Sie am besten zu Cantharis D12, besonders wenn die Haut gerötet ist und Blasen bildet. Auch bei einer akuten Blasenentzündung mit dauerndem, unerträglichem Harndrang und mit Brennen beim Wasserlassen lindert dieses Mittel Ihre Beschwerden.

    Rhus toxicodendron D12 (Giftsumach)

    Nach körperlicher Überanstrengung und Sehnenreizung sowie bei Muskel- und Gelenkschmerzen verschafft Ihnen dieses Mittel Abhilfe. Leitsymptome sind reißende und ziehende Schmerzen, die nur durch fortgesetzte Bewegung gebessert werden. Bei feuchtkaltem Wetter verschlimmern sich die Beschwerden typischerweise.

    Aconitum D12 (Sturmhut)

    Aconitum D12 wird eingesetzt bei plötzlich einsetzendem Krankheitsbeginn mit Fieber, Unruhe und Herzklopfen. Es handelt sich um ein typisches Homöopathikum zur Behandlung von Anfangsstadien akuter entzündlicher Erkrankungen, zum Beispiel einer Erkältung.

    Belladonna D12 (Tollkirsche)

    Ist die Erkältung dagegen bereits ausgereift, ist Belladonna D12 zu empfehlen. Es handelt sich um eine der wichtigsten Arzneien bei akuten Entzündungen und Infektionen. Zu den Leitsymptomen gehören unter anderem Hitzegefühl, Pochen, Schwellung in dem betreffenden Körperteil. Die Beschwerden beginnen plötzlich und heftig. Bei ausgeprägten Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Belladonna D12 kann auch unterstützend zum Einsatz kommen.

    Grundsätzlich sollten Sie homöopathische Arzneien nur über einen begrenzten Zeitraum verwenden und nur bei leicht ausgeprägten Beschwerden. Tritt innerhalb von zwei bis 48 Stunden keine deutliche Besserung ein oder verschlechtern sich die Symptome, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.


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„Dauerbrenner“ Sodbrennen

„Dauerbrenner“ Sodbrennen

Die Feiertage unbeschwert genießen
Bald ist es wieder soweit: Nicht nur die Fastenden freuen sich auf die Osterfeiertage und die damit verbundenen Leckereien. Aber für viele währt der Genuss von Lamm, Schokolade und Wein nicht lange an. Einige verspüren nach dem Verzehr opulenter Mahlzeiten ein unangenehmes Brennen in der Speiseröhre und im Magen. Rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke versprechen schnelle Beschwerdefreiheit.
  • „Brennend“ interessante Informationen zum Vorbeugen

    Menschen mit Sodbrennen sind die Beschwerden gut bekannt: Überschüssige Magensäure verursacht nicht nur ein unangenehmes Druckgefühl und Schmerzen im Magen. Wenn diese Flüssigkeit in die Speiseröhre fließt, dann „brennen“ Rachen und Hals. Die Ursachen sind oft weniger organischer Natur. Vielmehr ist der Lebensstil entscheidend. Achten Sie darauf, dass Sie mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag und keine fettreichen sowie süßen Speisen zu sich nehmen. Anstelle von schwer verdaulichem Essen empfiehlt sich eine leichte und gering gewürzte Kost. Verzichten Sie auf säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte und Fruchtsäfte! Vermeiden Sie süße, koffeinhaltige und mit Kohlensäure versetzte Getränke. Greifen Sie lieber zu Wasser und Kräutertees. Von den Genussmitteln Alkohol und Nikotin sollten Sie unbedingt absehen. Ebenso Hektik und seelische Belastungen fördern Sodbrennen: Hier hilft Bewegung, um den Stress deutlich zu reduzieren.

    Schnelle Hilfe durch Antazida

    Was tun, wenn es doch zu Beschwerden kommt und schnelle Hilfe gefragt ist. Wählen Sie je nach Schweregrad Ihrer Beschwerden zwischen Antaziden, H2-Blockern und Protononenpumpenhemmern: Wenn das Brennen und saure Aufstoßen bei Ihnen lediglich sporadisch auftritt, garantieren Ihnen Antazida schnelle Beschwerdefreiheit. Diese basischen Salze gewährleisten, dass die Symptome innerhalb von 15 bis 30 Minuten verschwinden. Antazida sind in der Apotheke als klassische Tabletten und Kautabletten sowie in Beutelform erhältlich. Achten sie bei der Einnahme der Kautabletten darauf, diese gründlich zu zerkauen, damit der Wirkstoff in kleinerer Form seinen Wirkungsort erreicht. Die Beutel sind vor ihrem Gebrauch gut durchzukneten. Den Inhalt nehmen Sie mit einem Löffel und ohne zusätzliche Flüssigkeit ein. Alternativ leeren Sie die Beutel direkt in den Mund aus. Über Menge, Dosierung und sonstige Hinweise informiert Sie Ihr Apotheker.

    Lange Wirkung durch H2-Blocker und Protonenpumpenhemmer

    Falls Sie jedoch wöchentlich mehrmals über einen längeren Zeitraum an Sodbrennen leiden, helfen Ihnen H2-Blocker und Protonenpumpenhemmer. Beide wirken zwar erst nach 60 bis 90 Minuten, lindern jedoch sechs bis zehn Stunden die Beschwerden. Achten Sie darauf, dass die Anwendungsdauer 14 Tage nicht überschreitet. Zu den Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Durchfälle, Verstopfung, Juckreiz, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Schwindel. Für Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit sind diese Medikamente nicht geeignet.

    Tipps für Schwangere

    Gerade bei Frauen in der Schwangerschaft tritt oft Sodbrennen auf. Dies liegt zum einen an dem veränderten Hormonhaushalt. Auch das wachsende Kind übt zunehmend Druck auf den Magen aus. Andererseits fördert das überwiegende Liegen am Ende der Schwangerschaft das Aufstoßen des sauren Mageninhalts. Um den Überschuss an Magensäure zu binden, bietet sich der Verzehr von stärkehaltigen Lebensmitteln wie Weißbrot oder Haferflocken an. Milch und Nüsse neutralisieren die Magensäure. Informieren Sie sich zusätzlich bei Ihrem Apotheker, welche komplementärmedizinischen Produkte und Antazida während der Schwangerschaft geeignet sind.


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Arzneimittel auf Reisen

Arzneimittel auf Reisen

Richtig lagern und transportieren
Arzneimittel sind empfindliche Produkte. Eine besondere Herausforderung ist der richtige Umgang mit Medikamenten bei sommerlicher Hitze. Die Landesapothekerkammer Hessen gibt wertvolle Tipps.
  • Ist der nächste Urlaub schon in Sicht? Dann sollten Sie daran denken, rechtzeitig Ihre Reiseapotheke zu überprüfen: Welche Arzneimittel sollen mit? Wie lange sind die Arzneimittel noch haltbar? Und sind alle benötigten Arzneimittel in ausreichender Menge vorrätig? Wenn Vorrat und Haltbarkeit gewährleistet sind, kann es losgehen. Der Transport und die richtige Aufbewahrung von Medikamenten während der Reise sind mit ein paar Tricks eine gut lösbare Aufgabe.

    Mit Medikamenten reisen: Auch unterwegs gut vorbereitet

    Stellen Sie während der Fahrt sicher, dass Sie die Arzneimittel keiner Hitze aussetzen. In einem Auto werden die Hutablagen und Armaturenbretter erfahrungsgemäß am heißesten – keine guten Plätze für Arzneimittel. Auch das Innere eines geschlossenen Handschuhfachs kann sich auf über 40 Grad erwärmen. Relativ kühl bleibt es hingegen unter den Vordersitzen. Hier ist deshalb der beste Platz für Medikamente on Tour. Für die richtige Temperatur der Medikamente während der Reise sorgen zusätzlich in der Apotheke erhältliche Isoliertaschen. Sie sind in diversen Größen zu haben und können mit einem Kühlelement ausgerüstet werden, falls Arzneimittel bei bestimmten Temperaturen gelagert werden müssen. Die Arzneimittel dürfen jedoch keinen direkten Kontakt mit dem Kühlelement haben. Denn sonst drohen sie einzufrieren und nach dem Auftauen ihre Wirkung zu verlieren. Um das Einfrieren zu verhindern, sollten Sie Arzneimittel deshalb gut mit einem Handtuch umwickeln und anschließend geschützt in die Kühlbox legen.

    Was darf über die Grenzen?

    Bei Medikamenten wie Insulin oder Betäubungsmitteln gelten unterwegs besondere Regeln. Insulin sollten Sie in einer Kühlbox mit Kühlakku transportieren. Für Menschen mit Diabetes empfiehlt es sich zudem, eine ärztliche Bescheinigung mitzuführen. Wenn Sie diese vorzeigen, dürfen Sie das Insulin und benötigtes Zubehör in der Regel auch mit an Bord eines Flugzeugs nehmen. Im Zweifel gibt Ihre Fluggesellschaft Ihnen Auskunft darüber, welche Bescheinigungen Sie brauchen.

    Innerhalb der Mitgliedsstaaten des Schengener Abkommens dürfen Sie Arzneimittel für den Eigenbedarf über die Grenzen mitführen. Für Betäubungsmittel ist jedoch eine ärztliche Bescheinigung erforderlich, die von der jeweiligen Landesgesundheitsbehörde beglaubigt ist. Beim Auswärtigen Amt können Sie sich darüber informieren, welche Staaten Mitglieder des Schengener Abkommens sind. Für alle anderen Länder gelten individuelle Bestimmungen. Die diplomatischen Vertretungen des jeweiligen Reiselandes informieren Sie über die jeweils benötigten Dokumente.

    Arzneimittel nicht im Bad lagern

    Am Urlaubsort angekommen, ist die Minibar im Hotelzimmer der richtige Aufbewahrungsort für Arzneimittel, die kühl gelagert werden müssen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich vorweg mit dem Hotel abstimmen, ob eine Minibar vorhanden ist. Falls nicht, ist auch hier die Isoliertasche eine Alternative. Ein Großteil der Arzneimittel ist bei Zimmertemperaturen von 15 bis 25 Grad gut aufgehoben. Trockene und lichtgeschützte Plätze sind für die Lagerung optimal. Wenig geeignet sind dagegen Badezimmer: Die stark schwankenden Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit können sich negativ auf die Qualität der Arzneien auswirken. Ein Tipp gilt für alle Medikamente: Am besten lagern Sie die Arzneimittel in der Original-Verpackung. Außerdem sollten Sie den Beipackzettel aufheben, da hier spezielle Lagerungshinweise vermerkt sind.

    Medikamente auf den Prüfstand stellen

    Einige Arzneiformen wie Dosieraerosole oder Zäpfchen können im Sommer durch Hitze unbrauchbar oder unwirksam werden. Bei einer zu starken Erwärmung drohen Spraydosen aufzureißen oder zu explodieren. Zäpfchen wiederum können schmelzen. Beim Abkühlen verteilt sich der Wirkstoff dann in der Zäpfchengrundlage ungleichmäßig, wodurch die Wirkung des Arzneimittels beeinflusst wird. Vor der Einnahme eines Medikaments sollten Sie deshalb immer einen genauen Blick darauf werfen: Sind Farbe oder Geruch verändert? Ist die flüssige Arznei plötzlich ausgeflockt? Haben die Kapseln Risse? Bestehen optische Veränderungen oder Beschädigungen am Arzneimittel, ist es ratsam, das Mittel gegen ein Neues auszutauschen.

    Erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut

    Eine weitere Besonderh eit im Sommer: Einige Arzneimittel reagieren zusammen mit Sonnenlicht und können phototoxische Reaktionen auslösen. Darunter versteht man sonnenbedingte Hautreaktionen, die sich zum Beispiel ähnlich wie ein Sonnenbrand durch Rötungen, Pusteln oder Juckreiz äußern. Darüber hinaus sind auch hartnäckige Hautverfärbungen möglich. Diese Hautreaktionen können bei der Einnahme von Entwässerungsmitteln, entzündungshemmenden Stoffen, Antibiotika, Antidepressiva oder herzwirksamen Substanzen, aber auch Naturheilmitteln wie Johanniskraut eintreten. Ob und wie sich eine Lichtempfindlichkeit der Haut zeigt, ist zudem von Ihrer individuellen Hautbeschaffenheit abhängig. Lassen Sie sich am besten vor der Reise in Ihrer Apotheke beraten, ob Ihre Arzneimittel die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Meiden Sie am Urlaubsort eine direkte Sonneneinstrahlung in der Zeit von 11 bis 15 Uhr. Zusätzlich sollten Sie für ausreichenden Sonnenschutz sorgen. Dann steht einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Wege.

    Bei Unsicherheit hilft der Apotheker

    Sie nehmen ein Arzneimittel ein und wissen nicht, ob es Besonderheiten beim Lagern und Transportieren  dieses Medikaments gibt? Dann wenden Sie sich am besten an Ihren Apotheker. „Apotheker informieren ihre Patienten gerne über alles, was im Urlaub bei der Lagerung von Medikamenten zu beachten ist“, betont Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.


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Schmerzen in Muskeln und Gelenken?

Schmerzen in Muskeln und Gelenken?

Möglichkeiten der Selbstmedikation
Nicht nur Sportsfreunde leiden ab und zu unter Muskel- und Gelenkschmerzen. Lesen Sie hier, wie Sie akute und leichte Beschwerden selbst behandeln.
  • Beim Sport ist es schnell passiert: Eine falsche Bewegung und ein plötzlicher Schmerz durchzieht Muskeln oder Gelenke. Stumpfe, also nicht blutende Sportverletzungen wie Zerrungen, Prellungen oder Verstauchungen machen sich bei den Betroffenen durch Schmerzen und Schwellungen an der entsprechenden Stelle bemerkbar. Reizungen und Entzündungen von Extremitäten treten bei deren Überbeanspruchung auf. Auch Fehlhaltungen oder länger andauernde einseitige Bewegungen können Muskelverspannungen verursachen. Bei leichten, sportlich bedingten Muskel- und Gelenkschmerzen sowie bei milden Verlaufsformen entzündlicher Gelenkerkrankungen bietet sich eine Selbstmedikation mit Mitteln aus der Apotheke an. Die Pharmazeutin Dr. Sabine Werner stellt in der Deutschen Apotheker Zeitung entsprechende Präparate zur selbstständigen Behandlung von Schmerzen und Entzündungen der Gelenke und Muskeln vor. Nähere Informationen über Risiken und Nebenwirkungen sowie zur Anwendung und Dosierung erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

    Selbstmedikation von oralen NSAR

    Laut der Expertin eignen sich in vielen Fällen die Anwendung von nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR): Diese Medikamente wirken nicht nur schmerzstillend und entzündungshemmend, sondern führen ebenso dazu, dass Schwellungen zurück gehen. Als geeignete Mittel empfiehlt Dr. Werner Präparate mit den Wirkstoffen Diclofenac und Ibuprofen. Da ersteres erst für Betroffene ab 14 Jahren geeignet ist, sollten Eltern beim Behandeln ihrer jüngeren Kinder auf Ibuprofen zurück greifen. Bem Anwenden von Diclofenac ist es wichtig, dass Erwachsene täglich nicht mehr als dreimal 25 Miligramm (mg) einnehmen; bei Ibuprofen beläuft sich die Höchstdosis für Erwachsene auf dreimal täglich 400 mg. Falls die Beschwerden ab dem vierten Anwendungstag nicht abklingen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

    Nebenwirkungen von oralen NSAR

    Bei der Einnahme von oralen NSAR können Beschwerden im Verdauungstrakt auftreten. Des Weiteren ist bekannt, dass die Einnahme von Diclofenac thromboembolische Ereignisse auslösen kann. Falls Sie an einer Herzinsuffizienz leiden, sollten Sie deshalb auf andere Mittel zurückgreifen. Dies gilt ebenso für Personen mit bestimmten Durchblutungsstörungen. Auch Menschen mit anderen Erkrankungen wie mit Diabetes mellitus, Hyperlipidämie oder Bluthochdruck zählen zur Risikogruppe für thromboembollische Ereignisse, bei diesen ist eine Anwendung von Declofenac nur auf zurückhaltende Art und Weise empfohlen. Bei der Wahl des geeigneten Präparats ist es daher wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Apotheker besprechen und ihn über vorliegende Beschwerden, Erkrankungen sowie über aktuelle Medikamente informieren.

    Selbstbehandlung mit Gels und Cremes

    Neben den oral einzunehmenden Medikamenten können Betroffene beim Behandeln von Gelenk- und Muskelschmerzen auf Mittel zurückgreifen, die lokal angewendet werden. War deren Wirkung lange Zeit umstritten, so liegen für Diclofenac, Ibuprofen, Ketoprofen und Piroxicam mittlerweile Studien vor, die deren effektivere Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo belegen. Die genannten Wirkstoffe sind als Gel und Creme von unterschiedlichen Herstellern und in unterschiedlichen Formen erhältlich. Die Mittel mit Ibuprofen werden gewöhnlich dreimal und die mit Diclofenac und Piroxicam viermal täglich dünn aufgetragen und sanft einmassiert. Dabei ist es wichtig, dass Mittel nicht auf offenen oder entzündeten Stellen anzuwenden. Die maximale Anwendungsdauer von meist ein bis drei Wochen sollte nicht überschritten werden. Falls nach dem Behandeln das Anlegen eines Verbandes notwendig ist, empfiehlt es sich, hiermit noch ein paar Minuten warten. Als Nebenwirkungen sind lokale Rötungen und Reizungen bekannt. Die Wirksamkeit ist nicht nur bei den einzelnen Wirkstoffen unterschiedlich. Auch die verschiedenen Präparate mit demselben Wirkstoff können aufgrund der unterschiedlich verwendeten Menge der übrigen Bestandteile in ihrer Effektivität variieren. Fragen Sie deshalb Ihren Apotheker, welches Mittel in Ihrem Fall das am geeignetsten ist.

    Selbstbehandlung mit Pflastern und Sprays

    Eine weitere Möglichkeit, die Gelenk- und Muskelschmerzen äußerlich zu behandeln, besteht in der Anwendung von Diclofenac-haltigen Pflastern. Der Wirkstoff benötigt in dieser Form zwar länger bis er freigesetzt ist, jedoch ist dessen Menge höher als bei den halbfesten Hautmitteln. Die Pharmazeutin informiert, dass höchstens zwei 10 x 14 Quadratzentimeter (cm2) große Pflaster täglich aufgeklebt werden dürfen, wobei die Anwendungsdauer ein bis zwei Wochen nicht überschreiten sollte. Daneben können Betroffene diesen Wirkstoff in Form von Sprays auf die betroffene Stelle auftragen und anschließend leicht einreiben. Die maximale Anwendungsdauer beträgt hierbei bis zu dreimal täglich fünf Sprühstöße, um die Gelenk- und Muskelbeschwerden selbstständig gezielt zu behandeln.

    Quelle: Dr. Sabine Werner: Muskel- und Gelenkschmerz? Behandlungmöglichkeiten in der Selbstmedikation. In: Deutsche Apotheker Zeitung, Heft 16, April 2015, S. 36-39.


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